Unsere Reben

 

Zwischen unserem 1.Rebstück mit einer Fläche von knapp 30 ar und unserer derzeitigen Betriebsgröße von knapp 2,1 ha liegen nunmehr 8 Jahre. 8 Jahre des Ausprobierens, 8 Jahre des Lernens, 8 Jahre des Beobachtens, 8 Jahre gefüllt mit kleinen Erfolgen, aber auch Rückschlägen, 8 Jahre Arbeit mit und in den Reben...

Begonnen hat alles 2006 mit besagtem Rebstück oberhalb des Dorfes Münchweier in der schönen Ortenau.

 Dort in der Lage "Münchweier Kirchhalden", welche amphietheaterähnlich in Hanglage richtung Süden ausgerichtet und mit 25-35 Jahre alten Spätburgunderreben bestockt ist, fanden wir die idealen Bedingungen vor, um die Art von Weinbau betreiben zu können, von der wir immer geträumt hatten: guterhaltene Stöcke, Hanglage, wenig Auflagefläche und als Basis Buntsandstein.

Als wir dann 1 Jahr später die Möglichkeit bekamen, weitere Flächen dort zu pachten, nahm unser Traum von einem eigenen "Garagen"-Weingut endgültig Gestalt an. Inzwischen setzt sich unsere Gesamtfläche aus 12 Rebstücken zusammen, die sich zum größten Teil in den "Münchweier Kirchhalden" befinden.

Unsere letzte "Errungenschaft" liegt allerdings etwas südlich von Münchweier. Es handelt sich um ein Rebstück von etwa 45 ar Größe, welches Anfang der 50-iger gesetzt wurde und somit zu den Ältesten, noch erhaltenen Rebstücken des Landkreises gehört. Es weist auch heute noch einen hohen Altbestand an Reben aus, was dieses Rebstück zusammen mit dem Umstand, daß der Untergrund an dieser Stelle aus Muschelkalk besteht, für uns zu etwas ganz besonderem macht...Mit großer Spannung erwarten wir also jetzt schon den alljährlichen Vergleich zwischen unserem "Buntsandstein-Pinot" und eben erwähntem "Muschelkalk-Pinot"!!!

Eine weitere kleine Besonderheit sind 4 kleine Terrassen, die ebenfalls mit Pinot-Reben bestockt sind und die letzten ihrer Art von Terrassen sind, die jahrhundertelang das Bild von Münchweier und Umgebung prägten. Für uns bedeuten diese Terrassen und auch das fortgeschrittene Alter vieler unserer Rebstöcke ein einzigartiges Kulturgut, welches wir durch eine extrem schonende und respektvolle Bewirtschaftung erhalten wollen.

Während der letzten Jahre haben wir vieles ausprobiert, viele Erfahrungen gesammelt und unsere verschiedenen Rebflächen besser kennengelernt. Wir haben gelernt, daß jedes Rebstück -je nach Alter und Zustand seiner Stöcke, je nach Bodenbeschaffenheit und Himmelsausrichtung, je nach Hanglage und Windanfälligkeit- seine ganz spezifischen Besonderheiten aufweist, welchen wir durch die aufwendige Weinbergsarbeit gerecht werden wollen. Dies erfordert sehr viel Aufmerksamkeit, Zeit und Geduld, aber anders ist Weinbau -zumindest so wie wir ihn verstehen- für uns nicht lebbar...

"Winzer" zu sein bedeutet dementsprechend für uns nicht, einen gesicherten Arbeitsplatz zu haben, sondern vielmehr unsere Reben durch das Jahr zu begleiten, von ihnen zu lernen, ihre Besonderheiten zu verstehen, ihr Wachstum mit den klimatischen Bedingungen vor Ort in Einklang zu bringen und letztendlich einen Wein zu erzeugen, der möglichst direkter und unverfälschter Ausdruck der jeweiligen Lage und ihres Terroirs darstellt!